Über mich!

Herzliche Willkommen in meiner Show die sich “Leben“ nennt.

Hi, ich bin Indira, 34 Jahre alt, Innenarchitektin, vegetarischer Clean Eater (neuerdings mit 80-20 Regel), sportbegeistert und ich teile hier meine Geschichte über meine verlorene Mens, meine MS und einen langen Weg mit vielen unerwarteten Überraschungen und Hürden wie sie das Leben und Leben lernen so mit sich bringen.

Ich selbst bin Innenarchitektin. Ich bitte euch daher inständig darum zu verstehen, dass ich nicht für fachliche Korrektheit garantieren kann. Ich berichte hier von meinen Erfahrungen und teile mit euch meine Recherchen. Viele dieser Informationen stammen aus dem großen weiten Internet, dass ja bekanntlich voll von Fehlinformationen ist. Ich hoffe, dass ich eine gründliche vor Selektion getroffen habe, trotzdem kann ich nicht garantieren, dass sich Fehler und Fehlinformationen einschleichen. Außerdem neige ich zu Schachtelsätzen und Rechtschreibfehlern. 🙂

Achtung: Ich hole sehr weit aus, aber ich finde es wichtig, dass ihr nachvollziehen könnt, was vor meinen Artikeln passiert ist, und wie es mir erging. Eine Periode verschwindet nicht einfach nur so und leider taucht sie auch nicht einfach so wieder auf (bei mir jedenfalls nicht).

Um zu verstehen wieso all das worüber ich in meinem Blog berichten möchte, passiert ist, bzw. passieren konnte, ist es hilfreich zu wissen, wie ich ticke.
Das ist gar nicht so leicht zu Formulieren.

„Wie ticke ich?“

Ich gehe eher positiv und zuversichtlich mit meinem Leben um. Bis vor einer Weile habe ich voller Stolz behauptet, noch nie einen Fehler in meinem Leben begangen zu haben. Nie habe ich etwas bereut. Den Wunsch, die Zeit zurück zu drehen kannte ich nicht. Natürlich hab auch ich negative Erlebnisse vorzuweisen, aber ich kann immer das Positive dahinter sehen. Schließlich lernt man aus schlechten Erfahrungen.

Wenn ich mir ernsthaft, ohne Zweifel, etwas in den Kopf gesetzt habe, dann gehe ich dem Ziel konsequent entgegen. Ich beschäftige mich mit dem Thema und versuche einen, für mich geeigneten Weg zu finden. Daran halte ich fest bis ich mein Ziel erreicht habe. Dabei suche ich mir aber nie unrealistische Aufgaben im Leben. Ich plane nicht innerhalb des nächsten Jahres Millionär zu werden. Es müssen schon Ziele sein, die ich aus eigener Kraft erreichen kann.

Anfang 2014 war der Anfang vom Ende.

Der Anfang vom Ende meiner Mens, meiner Weiblichkeit, meiner Gefühlswelt wie ich sie kannte. Das Jahr in dem ich 30 wurde, setzte ich mir zum Ziel endlich das Rauchen dran zu geben. Ich hatte alles was ich mir an Vorgaben gesteckt hatte erreicht. Abschluss einer Ausbildung, Job finden und mindestens zwei Jahre Berufserfahrung sammeln, weil sonst die jahrelange Ausbildung nichts wert ist. Ab jetzt traute ich mich, an Familienplanung zu denken und wollte dem Schicksal die Möglichkeit für den richtigen Zeitpunkt geben. Gerade deshalb wurde es Zeit das Rauchen einzustellen.
Ich hab im August Geburtstag und wollte bis da hin wenigstens mit gewohntem Stoffwechsel noch ein paar Kilos verlieren. Ich fand mich nicht zu dick. Ich hatte ungefähr zufriedene weibliche 72 kg bei einer Körpergröße von 1,78 m.
Aber mehr sollte es nicht werden und ich dachte mir, 6 kg weniger als Sicherheitspuffer, weil es ja heißt man würde auseinander gehen wie ein Hefekloß wenn man das rauchen dran gibt, erschien mir ein gutes Polster. Und insgeheim war 66 kg schon eine Weile mein Traumgewicht. 6 ist übrigens meine Lieblingszahl.

Ich hab noch nie im Leben eine Diät gemacht. Ich hab einige Jahre zuvor jedoch innerhalb weniger Monate über 20 kg abgenommen. Damals hatte mein damaliger Freund mich 4 Tage vor Weihnachten und wenige Wochen vor meiner Bachelorthesis auf die Straße gesetzt. Für mich kam das so überraschend, dass es mir gewaltig den Appetit verdarb. Außerdem musste ich mich kurzfristig wieder bei Mami und Papi einnisten, wodurch das Essen was auf dem Tagesplan stand, eine wesentlich bessere Qualität bekam. Außerdem entdeckte ich Sport für mich. Schwubs, waren einige Kilos weniger auf den Rippen, ein neuer, viel besserer Freund wurde gefunden, die Bachelorthesis wurde gemeistert und der Sommer war der sonnigste meines Lebens.

Also machte ich mich, einige Jahre später, bereits mit Master und der besagten Berufserfahrung ran, an meine neu gefundene Aufgabe.
Am 19.03.2014 beging ich einen Fehler, der mein Leben gewaltig veränderte und von dem ich mich wohl nie wieder vollkommen erholen werde!

„Ich installierte eine App zum Kalorien zählen!“

Eine App… – ja, mehr war es nicht.
Ich glaube ich wollte nur mal schauen…

Es dauerte nicht lang, da wog ich alles was ich aß ab und beobachtete freudig wie die Kilos purzelten. Wenn ich es schaffte eine extra Trainingseinheit ein zu legen freute mich über ein noch größeres Kaloriendefizit. Relativ schnell gelangte ich an die Stelle, wo ich wusste welche Lebensmittel viele Kalorien lieferten und ich begann Light Produkte zu verwenden und Kohlenhydrate zu reduzieren, obwohl ich früher nicht viel davon hielt. Mittlerweile übrigens wieder nicht, aber alles der Reihe nach.

Zu meinem 30ten Geburtstag hatte ich ein Gewicht von etwa 60 kg, war bereits seit fast 3 Monaten Nichtraucher und hatte den 2ten Monat ohne Nuvaring (mein damaliges Verhütungsmittel) hinter mir. Glücklich war ich zu diesem Zeitpunkt irgendwie nicht. Diese drei Dinge die ich erfolgreich abgelegt hatte, waren nicht das einzige was ich abgeschafft hatte. Ich hatte irgendwo in dem letzten halben Jahr auch meine Mens, meine Gelassenheit und eine große Portion Freude verloren.
Und auch die Beziehung zu meinem Freund hatte einen großen Knacks bekommen. Ich war unerträglich nachdem ich das rauchen aufhören hatte. Ich habe mich vorher so intensiv auf die Entzugserscheinungen vorbereitet und war ihnen doch hilflos ausgeliefert. (Heute bin ich mir sicher, dass nicht allein der Nikotinentzug sondern auch der Hormonentzug Grund für damalige Stimmung war)

Der Rauchstopp

Ich habe mit dem 14 Lebensjahr angefangen zu rauchen, einfach weil es so coool war. Während meines ersten Semesters vom Studium erreichte ich einen Höhepunkt an Zigarettenkonsum, der mir selbst zuwider war. Kontinuierlich wurde das Rauchen über die vergangenen Jahre weniger. Ich mochte den Geruch meiner Kleidung nicht und die Tabakkrümel in meinen Handtaschen die sich unter meinen Fingernägeln wiederfanden, wenn ich mal wieder nach meinem Schlüssel kramte waren mir unangenehm. Mehr und mehr empfand ich den Rauch als störend, so dass ich meine Mitmenschen nicht damit belasten wollte. Als ich 2014 aufhören wollte hatte ich bereits „nur“ ein tägliches Pensum von ca. 5 sehr rituellen Zigaretten. Ich war zuversichtlich, dass der körperliche Entzug bei mir eher gering ausfallen würde, da ich auch keine Probleme hatte an Tagen, wo ich mit einer fiesen Grippe zu Hause lag, auf Nikotin zu verzichten. Auch stundenlange Autofahren beunruhigten mich nie. Ich brauchte keine regelmäßigen Zigarettenpausen. Auch zur Stressbewältigung rauchte ich nicht. Für mich war es nur ein reiner Genuss. Das heute so zu schreiben empfinde ich als totale Lächerlichkeit. Nichts an einer Zigarette ist für mich noch an Genuss nach zu vollziehen.
Ich musste feststellen, dass ich mich mit meiner Einschätzung zum körperlichen Entzug irrte. Ich litt unter großen Schlafproblemen, war unfassbar launisch und ließ all meinen Unmut an meinem Freund aus, weil ich es nur schaffte mich während der Arbeit im Griff zu haben. Nach 14 Tagen aber war das schlimmste geschafft und ich strotzte vor Energie. Beim Sport kam ich nicht ins Schwitzen und hätte locker noch ne Stunde anhängen können. Alles schmeckte besser. Die Welt roch intensiver (das ist nicht nur positiv) – die angespannte Stimmung blieb und die reduzierte Freude auch.

Der Heimatstopp

Dass ich meine Periode nicht bekam war mir erst einmal nicht so wichtig. Wir haben direkt nach meinem 30ten Geburtstag das Dach unseres Hauses erneuert, was bedeutete, dass wir all unsere Habseligkeiten auf wenige m² verteilen mussten. Geschlafen wurde im Wohnzimmer, im Esszimmer lagerten Möbel um die wir uns herum schlängelten um in die Küche zu gelangen.
Ich habe keine Scheu mir die Hände dreckig zu machen und bin begeisterte Handwerkerin. Jede freie Minute verbrachten wir auf unserer Baustelle, weil die für andere Hobbys eh der Raum fehlte. Wir wollten nur fertig werden. Diese nervliche Belastung war gewiss nicht förderlich um meine Stimmung zurück zu gewinnen.
Während dieser Zeit war für regelmäßiges Essen kaum Zeit. Bzw. nahmen wir uns nicht die Zeit. Ich verschmähte fettiges Fastfood, wo ich doch um die Kalorien wusste, und gab mich mit zum Beispiel simplen Reiswaffeln als Magenfüller zufrieden.

Der Zyklusstopp

Nach einem halben Jahr ohne Periode, und auf der Zielgeraden unseres Dachausbaus, nahm ich mir (im Januar 2015) die körpereige Baustelle das erst mal vor. Ich besuchte meine Gyn und teilte ihr meinen erfolgreichen Rauchstopp und das Ausbleiben der Periode mit. Die Untersuchung zeigte, meine Hormonwerte waren schlecht, aber wir einigten uns darauf, dass der Stress erst einmal abgebaut werden sollte. Meine Gewichtsreduktion und mein regelmäßiger Sport wurden kurz angesprochen jedoch nicht als extrem eingestuft.

Ein weiteres halbes Jahr verging doch die Mens blieb fort. So nahm ich das erste Mal Hormonersatzpräparate die als Kickstarter dienen sollten. Diese bewirkten jedoch nicht das gewünschte Ziel. Nach einem weiteren halben Jahr herum doktorn wechselte ich die Ärztin, da meine Gynäkologin mir mitteilte, dass sie für mich nichts mehr tun könne. Das war im Sommer 2016.

Ich wollte die Ursache für das Ausbleiben meiner Regel kennen und nur diese war ich bereit war zu behandeln. Ich finde den Gedanken falsch, ein Symptom mit Medikamenten zu überdecken, ohne nach der Ursache zu suchen. Ich wollte so gern gesund sein und einfach ganz normal schwanger werden.

Nach einem Wechsel sollte ich mit Mönchspfeffer auf natürliche Weise versuchen meinen Zyklus zurück zu bekommen. Mein neuer Arzt empfahl mir, diese Tabletten ein halbes Jahr zu nehmen, da diese Zeit brauchen um zu wirken. Wieder ging viel Zeit ins Land.

Anfang 2017 wurde ich ungeduldig. Ich folgte der Empfehlung einer Bekannten, die es mit Hilfe von Heilpraktikern und Schröpfen geschafft hatte, schwanger zu werden. Diese Heilpraktikerin konnte meine Mens nicht zurück holen, gab mir jedoch wesentlich Hilfen, indem sie mir empfahl meine Schilddrüse prüfen zu lassen und einen Endokrinologen auf zu suchen. Ein Arzt der für das endokrine System, also den Hormonhaushalt ausgebildet ist. Diese medizinische Fachrichtung kannte ich bisher nicht, führte jedoch unter anderem dazu, dass im Jahr 2017 eine ganze Reihe Ärzte zu Gesicht bekam und eine ganze Menge Untersuchungen über mich ergehen ließ und letztendlich auch dazu, dass ich diesen Blog eröffnet habe.