Rückblick: Juli 2017 – Teil 2 –
Auf einmal war er da, der lang ersehnte Termin bei der Endokrinologin. Die vergangenen Wochen mit der MS waren so schnell vergangen. Emotional war die Außeinandersetzung mit meiner verschollenen Mens in weite Ferne gerückt, wo ich doch bereits im Geiste den Weg der Kinderwunschbehandlung eingeschlagen hatte. Trotzdem, oder auch grade weil die MS die Kinderwunschbehandlung unterbrochen hatte, war ich aufgeregt und bereitete mich wie immer gut auf den Termin vor. Ich durchforstete alte Blutergebnisse, recherchierte die Normwerte und schloss Krankheiten aus.
Das Gespräch mit der Ärztin war prima. Ich verstand sie gut und konnte mich erstaunlich gut mit ihr Unterhalten. Ich wusste was für Ziele sie mit ihren Fragen verfolgte (z.B. Antimüller und vorzeitige Wechseljahre oder Testosteronüberschuss) und konnte die passenden Antworten mit relevanten Details einbringen. Sie sicherte mir zuversichtlich zu “das bekommen wir schon hin“
Meine Schilddrüse wurde untersucht und Blut abgenommen.
Wie ich euch hier berichtet habe, bin ich unmittelbar mit dem Termin mit MS-Symtomen beschäftigt gewesen. So war das Warten auf diese Untersuchungsergebnisse eine Kleinigkeit. Die Ergebnisse flattern per Bericht ins Haus.
Ich bekam einen gewaltigen Schrecken, als ich das Schreiben in der Hand hielt… da stand was von Hashimoto, Zöliakie, Funktionstests der Hypophyse, Vitamin B12 und Vitamin D Mangel. Mit im Umschlag lag schon wieder eine Überweisung für ein MRT.
Aufgeregt fing ich wieder einmal an das Internet duchforsten, Zöliakie = Glutenunverträglichkeit, … – ich bremste mich selbst schnell wieder. Ich wollte mich nicht verrückt machen.
Meine Hausärztin erklärte mir einige Tage später die Feinheiten. Ich war müde Krankheiten zu googlen und hatte mir verboten im Internet vorab tiefergehend zu recherchieren. Ich war sowieso die ganze Zeit müde. Aber ich vermutete, dass die letzten Geschehnisse gewaltig kräftezehrend waren. Erklärungen bekam ich von meiner Hausärztin.
Vitamin B12
Vitamin B12 nimmt man durch Lebensmittel, vorranig tierische Produkte auf. Da ich keine Veganerin bin, sollte ich eigentlich genug Vitamin B12 über Milchprodukte und Ei aufnehmen. Es könne jedoch sein, dass mein Darm/Magen nicht genug aus der Nahrung aufnehme. Wieder nicht sehr befriedigend. Wieder mal eine Entdeckung ohne Ursache. Nunja, ich sollte erst einmal Vitamin B12 spritzen – wieder Spritzen! Danach sollte ich via Nahrungsergänzungsmittel ergänzen. So machen es viele Veganer, die ja das wichtige Vitamin B12 nicht in ihrem Essen enthalten haben.
Vitamin D
Vitamin D Mangel ist bei Nordeuropäern keine Seltenheit, weil Vitamin D nicht durch die Nahrung aufgenommen wird, sondern durch Sonneneinstrahlung auf der Haut, quasi durch Photosynthese vom Körper selbst produziert wird. Dabei spielt Sonnenstand und Jahreszeit eine wichtige Rolle.
Vitamin D bekam ich Hochdosiert verschrieben. Das ist besonders auch für MS´ler wichtig.
Die anderen drei Themen ließen sich nicht so leicht erledigen. Dem Hashimoto schenkte ich erst einmal keine Aufmerksamkeit. Für die Zöliakie erhielt ich keine tiefere Erklärung sondern eine Überweisung zum Gastroenterogen.
Bzgl. der MRT Überweisung und des Funktionstestes erfuhr ich telefonisch bei meiner Endokrinologin, dass ein Tesla 3 MRT der Hypophyse wichtig war, da dieses schärfere Bilder machte. Bevor ein Funktionstest der Hypophyse vorgenommen werden könne, müsse geklärt werden ob ein Tumor an der Hypophyse vorliege. 😲 Die Medikamente bzw. Hormone die ich bei diesem Funktionstest gespritzt bekommen würde können bei Vorhanden sein eines Tumor eine Hirmblutung auslösen. Und da der Radiologe bei der MS-Diagnose von einem „Signal an der Hypophyse“ gesprochen hat, wollte lieber keiner abenteuerliche Experimente starten.
So kamen neue Arzttermine in den Kalender.
